Was bedeutet eigentlich FPV? - Technik Tipp

Was ist FPV?

Eine der momentan wichtigsten Abkürzungen im Modellbau lautet: FPV. Die Vervollständigung dieser Abkürzung steht für engl. : „First Person View“ ( Originalperspektive). Was so viel bedeutet wie: Flug aus der Sicht des Modells. Eine für den Modellflieger ziemlich ungewohnte Perspektive.
Diese noch relativ junge Sparte des Modellsports existiert in der Form seit gut 4 Jahren. In diesem Zusammenhang wird auch häufig von Kameraflug oder Immersionsflug (virtuelle Realität) geredet. Im Prinzip beschreiben alle Begriffe die gleiche Sache: Den ferngelenkten Flug/Fahrt aus der Modellperspektive, was dem „richtigen“ fliegen schon recht nah kommt. Aber auch in Autos oder Booten wird immer häufiger aus der Sicht des Modells gesteuert. Es ist ein ganz anderes Gefühl, ein Auto oder auch Flugzeug, Multikopter ohne direkte Sicht auf das Modell sicher zu bewegen.

Dazu ist einiges an Technik notwendig. Zum einem benötigt man eine Kamera im Modell. Darüber hinaus ist ein Videosender, meist mit 5.8 GHZ notwendig, der die Kamerabilder direkt, in Echtzeit, zum Piloten am Boden sendet. Die Video-Daten werden von einem Videoempfänger empfangen, der wiederum ein Bewegt Bild auf einem Monitor oder einer Videobrille erzeugt. Nur so ist es dem Piloten möglich, schnell genug auf das Modell zu reagieren und sicher zu fliegen.

Die Sendeleistung der Videosender im 5.8 GHZ Band ist in Deutschland auf 25mW gesetzlich beschränkt. Mit geschickter Antennenanordnung sind so Reichweiten bis 200-300 Meter realistisch. FPV Fliegen ist ein junger, sich aber rasant entwickelnder Sport, daher hat der Gesetzgeber noch keine verbindlichen Vorschriften die das FPV Fliegen betreffen veranlasst, was aber nicht heißt, dass man sich nicht an gewisse Regeln halten sollte. Aus der Sicht der Modellbau- Versicherung sieht das schon anders aus. So ist nach den Versicherungsbedingungen FPV fliegen nur innerhalb der Sichtweite des Piloten erlaubt, der während des Flugs von einem anderen Piloten unterstützt werden muss (Lehrer-Schüler-Betrieb). Dieser kann wiederum eingreifen, sollte der FPV-Pilot sich einmal verschätzt haben oder die Kontrolle über das Modell verlieren. Im Falle eines sogenannten „Failsafe“ (Verlusts des Sendersignals) landet das Modell völlig autonom. Sie können aber das automatische Landen auch manuell auslösen (coming home). Beispielsweise wenn sie die Orientierung verloren haben oder die Lageerkennung unmöglich geworden ist.

Als aktiven Beitrag zur Flugsicherheit haben namhafte Hersteller von Multikopter -Steuerelektronik diverse Sicherheitsmechanismen verbaut, die das Modell sogar wie von Geisterhand sicher am Startplatz landen können. Die Stichwörter dazu sind: Failsafe Landing bzw. GPS coming home und Position Hold. Die verbauten GPS Sensoren in den Steuermodulen erlauben sehr präzises Schweben auf der Stelle, das sogenannte „position hold“. Hier hält der Multicopter exakt Position und Höhe. Ideal um sich die Welt von oben in Ruhe einmal anzusehen oder einfach nur ein schönes Foto zu machen oder zu filmen. Aber auch hier gilt es insbesondere einer möglichen Verletzung von Persönlichkeitsgesetzen vorzubeugen und nicht einfach Menschen in privater Situation zu filmen oder zu fotografieren. Es existieren auch zum Teil Überflugverbote für bestimmte Gebiete (z.B. Industriegebiete etc.). Davon unberührt darf auch ein Abfluggewicht von fünf Kilogramm nicht überstiegen werden. Unter diesen Voraussetzungen kann luftrechtlich erlaubnisfrei FPV geflogen werden.

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